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Die Entstehung des Patriarchats

friedaonline

4000 Jahre unerschütterliche Männermacht

Patriarchat 

Definition Soziologie

Gesellschaftsordnung, bei der der Mann eine bevorzugte Stellung in Staat und Familie innehat und bei der in Erbfolge und sozialer Stellung die männliche Linie ausschlaggebend ist (Quelle Duden).

Die zweite Frauenbewegung weitete den Patriarchatsbegriff auf die Bedeutung allgemeiner, nahezu global verbreiteter Männerdominanz aus und erweiterte ihn zu einem Synonym für männliche Herrschaft und Unterdrückung der Frauen. Patriarchat wurde zu einem Sammelbegriff für Strukturen und Formen von Nachrangigkeit, Ausbeutung und direkter sowie symbolischer Gewalt, die Frauen betreffen, und zur Grundlage feministischer Theorie und Praxis (Quelle Wikipedia).


Die folgenden Ausführungen stellen einen Auszug aus: Die Wahrheit über Eva von Carel van Schaik und Kai Michel, Die Erfindung der Ungleichheit von Frauen und Männern dar. 


99% der Zeit der gesamten Menschheitsgeschichte lebten die Menschen in kleinen, egalitären Gruppen als nomadische Jäger und Sammler. Das Verhältnis von Männern und Frauen befand sich in einem Gleichgewicht, beide trugen substanziell zum Familien- und Gruppenunterhalt bei


Frauen hatten Strategien an der Hand, um die physische Überlegenheit der Männer in Schach zu halten, damit diese nicht in soziale Macht umgemünzt werden konnte.


Erst das Sesshaftwerden brachte das Gleichgewicht ins Schwanken.

Frauen begannen Pflanzen zu kultivieren und standen am Anbeginn der Landwirtschaft. Das sesshafte Leben führte zu einer erhöhten Geburtenrate, die Bevölkerungsrate explodierte. Die vermehrten Geburten und die erhöhte Arbeitsbelastung im Hackfeldbau schwächten die Gesundheit der Frauen massiv. Frauen gerieten in die Defensive


Das fruchtbare Land, Vieh und angehäufte Vorräte weckten Begehrlichkeiten und mussten verteidigt werden. Familien setzten auf die Söhne, diese blieben zur Verteidigung vor Ort. Frauen mussten zum Heiraten die Familien verlassen, ein sich einbürgernder Brautpreis machte sie zum Handelsobjekt. Frauen verloren ihre angestammten Netzwerke und jegliche familiäre Unterstützung.


Frauenmangel führte zu Frauenraub und forcierte kriegerische Auseinandersetzungen. Bevölkerungszahlen stiegen und stiegen, die Konkurrenz verschärfte sich, die Gesellschaften wurden größer und anonymer, Seuchen grassierten, Krieg wurde alltäglich. Gewalt avancierte zum ultimativer Erfolgskonzept


Die Geschlechterrollen polarisierten sich, die Lebensbewältigungsstrategien von Frauen und Männern differenzierten sich, es entstanden geschlechtsspezifische Religionsbereiche.

Das großzügige Verteilen der Jagdbeute und der Jagderfolg an sich wichen als männliche Reputationsquelle. Adam steckte in der Krise. Krieg übernahm diese Funktion. Ein düster bedrohliches Gemisch aus Potenz, Aggression und Tod.

Vom Jäger zum Krieger. 

Von der Jagd auf Tiere zur Jagd auf Menschen.

Eine sich um das Töten drehende toxische Männlichkeit wurde kultiviert, die sich mit der männlichen Religionssphäre verband.


Gute Ernten ermöglichten Privatbesitz auf Familienbasis. Das institutionalisierte Erstgeburtsrecht ließ Reichtum entstehen und es zeigten sich soziale Ungleichheiten in bisher unbekanntem Ausmaß. Um sicherzustellen, dass der Erbe tatsächlich der Sohn des Vaters war, wurden die Frauen zur absoluten Treue gezwungen. Die Ehe wird zum patriarchalen Institut, um das Eigentum in der eigenen Linie weiterzugeben. Männer mit besonders viel Besitz nahmen sich mehrere Frauen, das heizte die Konkurrenz an.

Wo gewaltige Überschüsse produziert wurden und kleine Eliten diese monopolisierten, entstanden enorme Ungleichheiten.

Herrscher früherer Staaten hielten sich Harems, um ihren Reproduktionserfolg zu maximieren.

Kriege sorgte für ständigen Nachschub an Frauen und Sklaven.


Zur Herrschaftslegitimation etablierte sich der männliche Religionsbereich als Herrschaftsreligion. Monotheismus verbot alle Alternativen religiösen Praktiken und enteignete Frauen damit auch religiös.

Die römischen Kaiser erkannten das absolute Herrschaftspotenzial des christlichen Monotheismus und adoptierten ihn als Staatsreligion und verschmolzen ihn mit patriarchaler Philosophie und Wissenschaft.

Die Kirche formierte sich als mächtigste und dauerhafteste Männerorganisation in der Weltgeschichte und spendete den Königen des christlichen Abendlandes die höchste Legitimation.


Hier vollendete sich die patriarchale Struktur

Frauen wurden als das zweite, minderwertige, zuweilen sogar gefährliche Geschlecht dargestellt und die Sexualität verteufelt. Der Rahmen für schlimmste Gewalt und Diskriminierung gegenüber Frauen und allen, die nicht der Norm entsprachen, war gesetzt. Bis zum heutigen Tag begründet die katholische Kirche die Sündhaftigkeit der Welt mit Adam und Eva und baut ihre Erlösungslehre darauf auf. Adam und Eva haben sich ihren Platz im Paradies durch Ungehorsamkeit verscherzt.

Eva wurde die Schuld für alles Unheil in die Schuhe geschoben, dabei war sie eine Göttin, die ihre Unsterblichkeit opferte, um uns allen das Leben zu schenken.


Fort Knox des Patriarchats: Die katholische Kirche

Herrscher inszenierten sich als Mittler zwischen den Menschen und den Göttern. Sie beriefen sich selbst. Diese Willkür wurde mit göttlicher Legitimation begründet.Schrift, Gesetze, Institutionen wirkten daran mit, dass sich despotisches Verhalten reproduzierte. Die Diskriminierung der Frauen wird als Normalzustand simuliert: es ist Gottes Wille.


Männer, Philosophen und Wissenschaftler redeten schlecht und verächtlich über Frauen.

Drei Faktoren weiblicher Stärke: 

sexuelle Autonomie 

ökonomische Unabhängigkeit 

belastbare weibliche Netzwerke 

Alle drei Faktoren werden durch das Gebot der absoluten Treue zerstört (patriarchale Kontamination).

Einzig die demütige Frau ohne Sex und ohne jegliche eigene Bedürfnisse war akzeptabel.

Jedoch: Was Jesus predigte und was das Christentum glaubt, ist nicht dasselbe. 



Die Spielregeln der Wirtschaft sind heute immer noch männlich geprägt. Männer neigen mehr als Frauen dazu, sich an Reichtum und Macht zu berauschen und nehmen dafür gern Ungerechtigkeiten in Kauf. Männer sind schneller bereit, zu Gewalt zu greifen


Das patriarchale Hauptinteresse besteht darin, weibliche Netzwerke zu zerstören, Frauen zu isolieren und Frauen auf ihre Reproduktionsfunktion beschränken. 


Das Patriarchat verkauft die letzten 10.000 Jahre als Normalzustand, obwohl sie eine Ausnahmesituation darstellen. 

Weibliche Kompetenzbereiche wurden beseitigt, weibliche Autoritäten und Wissensbestände gesellschaftlich entwertet oder eliminiert, Netzwerke zerstört.


Die männlich dominierte Herrschaftsreligion zur Machtabsicherung und zur Ausschaltung der Konkurrenz: 

Intoleranz 

Machtwille 

Glaubenszwang 

moralische Vorschriften 

dogmatische, veraltete Welterklärung 

Sexualitätsfeindlichkeit

Frauendiskriminierung

Die Gebote werden dreifach abgesichert: 

Religion: behauptet, Gott habe die Frauen zur Unterordnung verdammt oder sogar als zweites Geschlecht erschaffen 

Philosophie: spricht Frauen den Verstand ab und Sinnlichkeit zu 

Wissenschaft: behauptet, dass Frauen, was Körper und Konstitution angeht, mangelhafte Wesen sind


“Es hat einer Gehirnwäsche von Jahrtausenden bedurft, um uns den Glauben an unsere eigene Minderwertigkeit, den Glauben an das -starke Geschlecht- und diese tiefen Zweifel in uns selbst einzupflanzen.”

Alice Schwarzer






 
 
 

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